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Günter Naumann * 17. November 1925, Chemnitz
† 06. November 2009, Köpenick, Berlin
( 83 Jahre )
Am 17. November wollte der "Chief" mit seiner Familie und den besten Freunden seinen 84. Geburtstag feiern. Es war ihm nicht vergönnt. Nauke, wie Freunde und Kollegen Günter Naumann nannten, erlag seinem langen Herzleiden.

"Er war so krank, seit Juni habe ich ihn fünfmal ins Krankenhaus bringen lassen. Er hat doch soviel leiden müssen", sagt seine Frau Christa. "Aber er war so tapfer." Viermal war er seit 1994 am Herzen operiert worden, hatte vier Bypässe und neue Herzklappen bekommen und ein Krebsleiden überstanden. Anfang Oktober musste man ihm einen Schrittmacher einsetzen. Unter Tränen erzählt seine Frau: "Er war wieder zu Hause, und wir haben am 22. Oktober mit unseren Kindern unsere Diamant-Hochzeit gefeiert. Wir waren 60 Jahre verheiratet. Er hat Blumen für mich besorgt und war noch so lustig. Am 26. Oktober ging es ihm plötzlich ganz schlecht, er ist eingeschlafen."

Wir waren ja blutjung, er 17, ich 16, als wir uns verliebten. Dann musste er in den Krieg, und ich habe gewartet, dass er nach Hause kommt. In den Hungerjahren danach haben wir unser Leben aufgebaut. Unser Sohn Thomas wurde 1950 geboren. Als Sabine zehn Jahre später zur Welt kam, ging es uns schon viel besser.

Sein Weg zur Schauspielerei

Vor seiner Schauspielkarriere lernte Günter Naumann Betonbauer, um Architektur zu studieren. Dann machte der Krieg seine Pläne zunichte. Nach seiner Rückkehr aus dem Krieg wandte er sich kurze Zeit der Malerei zu, studierte schließlich von 1950 bis 1953 Schauspiel in Leipzig. Sein erstes Engagement hatte er in seiner Geburtsstadt Chemnitz. Vier Jahre später wechselte er dann ans Berliner Ensemble und entwickelte sich zum gefragten Charakterdarsteller.

Das Kinopublikum der DDR beeindruckte er 1960 in Frank Beyers Spanienfilm "Fünf Patronenhülsen" als Kommissar einer fünfköpfigen Truppe der Internationalen Brigaden 1939, die den Rückzug ihres Bataillons sicherte."

Das war sein Einstieg in die Filmarbeit. Günter Naumann wurde neben der Theaterarbeit einer der wichtigsten Filmschauspieler der DDR. "Als junger Mensch verkraftet man das, nach stundenlangen Proben noch zu drehen", erzählte er mal. Zwischendurch schob er noch Nachtschichten in den Hörspielstudios des Rundfunks.

Sein großer Durchbruch wurde die Kultserie "Zur See" (1976). Als Chief Paul Weyer war er Mittler zwischen Mannschaft und Käptn, - gespielt von Horst Drinda (†21. 02. 2005) -, er war der Fels, wenn es Probleme gab oder um Entscheidungen.

Seine Vielseitigkeit zeigte Günter Naumann seit 1973 in zahlreichen Rollen der DDR-Fernseh-Krimireihe "Polizeiruf 110" als Täter und Zeuge sowie in der Reihe "Der Staatsanwalt hat das Wort". 1988 wechselte er die Seiten und ging als Hauptmann Beck im "Polizeiruf 110" auf Verbrecherjagd.

Entgegen einem Versprechen schickte der MDR Hauptkommissar Beck 1997 in Pension. Das erfuhr Günter Naumann aus der Zeitung. Für Günter Naumann wollte man eine andere Aufgabe im Team finden, so war ihm gesagt worden. "Davon war plötzlich nicht mehr die Rede", erzählte er später. "In dieser Zeit begannen seine Krankheiten", erinnert sich seine Frau Christa. "Die Arbeit war sein Lebenselixier. Er litt sehr unter der unwürdigen Art, wie man ihn abgeschoben hatte."

Vier Jahre später durfte er ein letztes Mal Beck sein, wenngleich auch ein pensionierter. In "SOKO Leipzig" ging es um einen alten Fall aus DDR-Zeiten, den Beck damals nicht aufklären durfte. Günter Naumann war schon sehr krank, als ihn sein Kollege und Freund Andreas Schmidt-Schaller bat, die Rolle zu übernehmen. "Du kannst im Rollstuhl kommen oder an Krücken, das geht alles." Das war der letzte TV-Auftritt für den großen Günter Naumann.


Quelle: SuperIllu


© infos-sachsen / letzte Änderung: - 17.07.2023 - 09:04